Studie der BGR bestätigt: kein Nutzen von Fracking

Studie der BGR bestätigt: Fracking besitzt keinen gesellschaftlichen oder ökologischen Nutzen

„Es gibt kein gesellschaftliches Interesse an Fracking, höchstens ein betriebswirtschaftliches Interesse der Gaskonzerne. Außerdem besteht bei der Anwendung der Fracking-Technik eine erhebliche Erdbebengefahr“, kommentiert Hubertus Zdebel, Bundestagsabgeordneter der LINKEN und Obmann im Umweltausschuss die nun veröffentlichte Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).

Zdebel weiter: „Die BGR hat das Schiefergaspotential in Deutschland deutlich nach unten korrigieren müssen. Während in ihrer Potentialstudie aus dem Jahr 2012 im Mittel noch von einer Gesamtmenge von 1,3 Billionen Kubikmeter Gas in der Tiefe zwischen 1.000 bis 5.000 m ausgegangen wurde, sind es nun nur noch 0,8 Billionen Kubikmeter. Auch eine Abschätzung, die den Bereich von 500 bis 1000 m zusätzlich berücksichtigt, konnte das Ergebnis nicht wesentlich verändern. Selbst bei dieser Hinzuziehung bleibt das Potential unter 1,0 Billionen Kubikmeter. Schon die Potentialstudie der BGR aus dem Jahr 2012 zeigte die vernachlässigbare Bedeutung einer potentiellen Schiefergasförderung. Dies wurde jetzt nicht nur bestätigt; vielmehr wurde die Bedeutung noch einmal deutlich herabgesetzt. Ich sehe mich daher in meiner Position bestätigt.“

Auch hinsichtlich seiner Haltung zur Entstehung von Erdbeben sieht sich Hubertus Zdebel durch die BGR-Studie bestätigt: „Im Abschnitt zur induzierten Seismizität muss die BGR zugeben, dass Erdbeben durch Fracking in geologischen Störungszonen deutlich stärker sein können als in anderen Bereichen. Dies ist durch seismische Ereignisse im britischen Blackpool und im kanadischen British Columbia deutlich geworden. Kleine Störungszonen können jedoch in der Regel nicht im Vorfeld ermittelt werden. Auch die BGR kann hierzu kein Konzept vorstellen. Damit bleibt Fracking gerade hinsichtlich der Erdbebengefahr eine unbeherrschbare Risikotechnik.“

Hubertus Zdebel zieht die Schlussfolgerung: „Die energiepolitische Bedeutung von gefracktem Gas ist marginal. Die durch Fracking hervorgerufenen ökologischen Schäden sind erheblich. Statt auf eine gefährliche Technik zu setzen, muss verstärkt in die Nutzung erneuerbarer Energien investiert werden und Fracking ohne Ausnahmen verboten werden.“