Giftiges Benzol: Leukämiefälle in Rodewald
Giftiges Benzol: Leukämiefälle in Rodewald

von Alexa Höber

Im niedersächsischen Rodewald (Landkreis Nienburg/Weser) sind innerhalb von zehn Jahren mindestens fünf Menschen unter 40 Jahren an Leukämie erkrankt. Statistisch zu erwarten wäre in diesem Zeitraum maximal eine Neuerkrankung. Das bestätigt ein Statistiker des niedersächsischen Landesgesundheitsamtes gegenüber Markt: "Es handelt sich hier um eine auffällige Erhöhung, der man nachgehen müsste."

Laut TÜV-Bericht hohe Benzolwerte in der Luft
Viele der an Leukämie erkrankten Dorfbewohner leben oder lebten in der Nähe eines ehemaligen Betriebsplatzes der Erdölfirma BEB Erdgas und Erdöl GmbH & Co., deren Nachfolgeunternehmen ExxonMobil ist. Auf dem Platz wurde das gesammelte Öl gereinigt und wieder abtransportiert. Über ein Ausblasrohr ist im Öl enthaltenes Gas in die Umgebung abgeben worden. So gelangte bis 1989 krebserregendes Benzol in die Umwelt. Fünf Milligramm Benzol pro Kubikmeter Luft waren damals erlaubt. Tatsächlich kamen laut eines TÜV-Berichts aus dem Jahr 1988 bis zu 1.890 Milligramm pro Kubikmeter aus dem Rohr.

Teils stark erhöhte Benzolwerte in Boden und Grundwasser
Seit Dezember 2014 wird der stark kontaminierte Betriebsplatz saniert. Ein Gutachten zur Schadstoffbelastung liegt der Redaktion exklusiv vor: Die Benzolwerte im Boden und im Grundwasser sind teilweise stark erhöht. Beispielsweise betrug der Benzolwert des Grundwassers im Jahr 2013 bis zu 1.200 Mikrogramm pro Liter. Zum Vergleich: Schon ab Werten zwischen fünf und zehn Mikrogramm müssen Maßnahmen ergriffen werden.

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http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Erdoel-Leukaemie-Niedersachsen-Rodewald,erdoel212.html