Warum in der Schweiz und nicht bei uns?

Fracking wird gesetzlich verboten

Im Kanton Bern wird die umstrittene Fracking-Methode zur Förderung von Erdgas und Erdöl gesetzlich verboten. Der Grosse Rat hat am Mittwoch den Gegenvorschlag zur Stopp-Fracking-Initiative angenommen.


Das Fracking-Verbot im Kanton Bern kommt voraussichtlich ohne Volksabstimmung zustande. Der Grosse Rat hat am Mittwoch ein Verbot für die umstrittene Methode zur Gewinnung von Erdöl und Erdgas verabschiedet. Dieses wird aber – nicht wie in der Stopp-Fracking-Initiative verlangt – in der Verfassung verankert, sondern im Bergregalgesetz.

Der entsprechende Gegenvorschlag von GLP-Grossrat Daniel Trüssel (Trimstein) wurde mit 131 zu 12 Stimmen bei drei Enthaltungen angenommen. Für die Initianten der Grünen spielte es letztlich keine Rolle, wo das Verbot verankert wird. «Hauptsache, im Kanton Bern wird die Methode nicht zur Anwendung kommen», sagte Daphné Rüfenacht (Biel). Natalie Imboden (Bern) kündigte denn auch an, dass die Initiative nun bedingt zurückgezogen werde. Wird also gegen den Grossratsbeschluss kein Referendum ergriffen, kommt es auch zu keiner Volksabstimmung über das Verbot.

Geothermie nicht betroffen

Mit der Fracking-Methode werden Gas- und Erdölreserven in tiefen Gesteinsschichten erschlossen. Dabei werden Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in den Boden gepumpt, das Gestein gesprengt und die Kohlenwasserstoffe in sogenannt nicht konventionellen Lagerstätten freigesetzt. In den USA verursachte die umstrittene Methode teils grosse Umweltschäden.

Weil Fracking eine Gefahr für Böden und Trinkwasservorkommen darstelle sowie das Klima belaste, lancierten die Grünen 2013 ihre Initiative. Diese kam mit 18'000 Unterschriften zustande und hatte zum Ziel, Fracking im Kanton zur Förderung von Kohlenwasserstoffen vorsorglich zu verbieten.

Bis heute wird die Methode im Kanton nicht angewendet





http://www.bernerzeitung.ch/region/kanton-bern/gruene-frackinginitiative-kommt-vors-volk/story/25488532