Bürger im Süden von Hamburg wollen kein Fracking
Bürger in Maschen und Stelle fürchten sich vor Probebohrungen, gründeten eine Bürgerinitiative und und wollen flächendeckend Zutrittsverbote aussprechen.

Es ist still, nur der Nieselregen tröpfelt leise. Ab und zu quietscht die Bremse eines Zuges. Hier fühlen sich Eisvögel und Wildgänse wohl. "Seevengeti" nennt sich das Naturschutzgebiet nahe dem Maschener Bahnhof. Kaum vorstellbar, dass hier bis vor rund 20 Jahren Erdöl gefördert wurde.

Daran erinnert noch die "Pferdekopf" oder "Nickesel" genannte Pumpe, die am Eingang zum Naturschutzgebiet als Industriedenkmal hinterlassen worden ist. Das Unternehmen Wintershall hat hier bis 1993 zwei Millionen Tonnen Öl gefördert. Danach war Schluss.


Die Bürgerinitiative "Kein Fracking in der Heide" warnt nun davor, die Dinge auf sich beruhen zu lassen. Zwar ist die Fördergenehmigung in diesem Bewilligungsfeld zum 15. August ausgelaufen. "Und offenbar hat niemand beantragt, sie zu verlängern", sagt Renate Maaß von der Bürgerinitiative.


"Das hat das Landesbergbauamt (LBEG) gerade bestätigt." Doch das Bewilligungsfeld Meckelfeld ist nur ein winziger Bereich im Oldendorfer Feld, das sich von Seevetal bis Rotenburg und Amelinghausen erstreckt. Hier wird Erdöl vermutet. Mit der US-Firma Kimmeridge gibt es einen Interessenten, der hier bohren will und vom Landesbergbauamt eine Aufsuchungserlaubnis, die bis Ende 2017 gültig ist, erhalten hat.


Bei einer öffentlichen Infoveranstaltung der BI im April hatte ein Vertreter von Kimmeridge – ein Anwalt aus dem Emsland – angekündigt, seismologische Untersuchungen vorzunehmen. "Dabei werden Spezial-Lkw eingesetzt, die an verschiedenen Stellen Gewichte auf den Boden prallen lassen. Anhand der Schwingungen, die dabei ausgelöst werden, lässt sich ermitteln, ob im Boden Öl oder Erdgas lagert", erläutert Ingo Engelmann von der BI.


Wann gemessen wird, ist noch offen: Kimmeridge habe noch keinen Antrag beim LBEG gestellt, teilte das zuständige Geozentrum Hannover auf Abendblatt-Anfrage mit. Die Bürgerinitiative fährt daher die Strategie, den Investor zu vergraulen, bevor er seine Messungen durchführen kann. Linda Engelmann berichtet von anderen Bürgerinitiativen, die damit schon erfolgreich waren.


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http://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article205609265/Die-grosse-Angst-vor-Fracking-am-Seevengeti.html