Die Stunde der Lobbyisten ist gekommen

Im Streit um das geplante Fracking-Gesetz wächst der Druck auf die Politik. Dem ARD-Hörfunk liegen die Briefe von Firmen aus der Erdgas-Branche an Bundestagsabgeordnete vor, mit denen die Politiker offensichtlich im Sinne der Industrie beeinflusst werden sollen.



Die Form ist nicht ungewöhnlich. Immer wieder versuchen Unternehmen oder Verbände auch durch persönliche Briefe an die Abgeordneten, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. In diesem Fall jedoch überraschen neben der Zahl auch Inhalt und Ton der Briefe.

Absender der persönlichen Anschreiben sind die ehemalige RWE-Tochter DEA, die deutschen Niederlassungen der Zulieferfirmen Halliburton und Schlumberger sowie der niederländische Dienstleister "Coil Services". Unterzeichnet sind sie jeweils von den Betriebsratsvorsitzenden bzw. Geschäftsführern.


Alle vier Unternehmen verweisen auf den möglichen Verlust von Arbeitsplätzen für den Fall, dass Fracking in Deutschland nicht mehr erlaubt werde. So heißt es in dem Schreiben des Betriebsrates der Firma Halliburton:

"Ohne das sog. Fracking können die konventionellen (bisherigen) Bohraktivitäten auf längere Sicht nicht mehr wirtschaftlich arbeiten, was den Verlust einer ganzen Branche von rund 20.000 Arbeitsplätzen bedeuten kann."

20.000 oder 600 Arbeitsplätze?

Auch in den anderen Briefen wird die Zahl 20.000 genannt, die niederländische "Coil Services" spricht sogar von 25.000 bedrohten Arbeitsplätzen. Allerdings ist an keiner Stelle aufgeführt, wie diese Zahl zustande kommt. Die Firma Halliburton hat derzeit gerade mal 200, Schlumberger nur 75 Beschäftigte in Deutschland. [...]


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http://www.tagesschau.de/inland/fracking-gesetz-lobbying-101.html