Bündnis kritisiert Fracking-Pläne der Regierung

Bündnis kritisiert Fracking-Pläne der Bundesregierung

Die Bundesregierung macht sich für den Ausbau erneuerbarer Energien stark - gleichzeitig gibt es Pläne, auch das umstrittene Fracking in Deutschland zu ermöglichen. Das wird jedoch vom einem Bündnis aus Umweltverbänden, Kirchen, Gewerkschaften und Unternehmensvertretern kritisiert.

Blick auf Frackingbohrstelle











Geplant sei ein Erlaubnisgesetz, maßgeschneidert für die Gasindustrie, sagen die Fracking-Gegner. Sie werfen der Regierung vor, Schäden für Umwelt und Gesundheit bewusst in Kauf zu nehmen. Oliver Kalusch sitzt im Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz und sagt: "Fracking ist eine unbeherrschbare Risikotechnik, das zeigt die Anwendung beispielsweise in den USA und Kanada. Grundwasser-Kontamination, Erdbeben, eine miserable Klimabilanz und eine ungelöste Entsorgungsproblematik sind die Folgen, die diese Technik mit sich bringt."


Auch Naturschutzgebiete nicht sicher vor Fracking

Beim Fracking werden große Mengen Wasser, vermischt mit Sand und Chemikalien, tief ins Erdreich gepresst, um Gesteinsschichten dauerhaft zu fracken -  aufzubrechen – und das darin enthaltene Gas zu lösen. Diese radikale Fördermethode könnte künftig auf drei Vierteln der Fläche in der Bundesrepublik angewandt werden, sagt Liselotte Unseld, Generalsekretärin des Deutschen Naturschutzrings. Und auch in den Schutzgebieten gäbe  es kaum Einschränkungen: "Das vermeintliche Fracking-Verbot in Nationalparks und Naturschutzgebieten entpuppt sich bei näherem Hinsehen als potemkinsches Dorf. Die Bundesregierung will lediglich die Errichtung von Anlagen zum Durchführen von Fracking-Maßnahmen verbieten. Das heißt, dass zwar nicht in diesen Gebieten gefrackt werden kann, sehr wohl aber unter diesen Gebieten. Horizontal-Bohrungen sind erlaubt und bergen auch in diesen Gebieten durch die chemische Zusammensetzung ein großes Risiko für das Wasser."

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Erhebliche Vorbehalte auch in den Regierungsfraktionen

So argumentieren Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, dass mit ihrem Gesetz Gas aus Schiefergestein erst ab einer Tiefe von 3.000 Metern gefrackt werden dürfe. Auf den zweiten Blick stellt sich das anders dar, sagt Umweltschützer Oliver Kalusch: "Oberhalb von 3.000 Metern Tiefe ist Fracking auch möglich: Zuerst in Forschungsvorhaben – wobei niemand weiß, was diese Forschung beinhalten soll – und ab 2018, wenn eine Expertenkommission dies befürwortet. Sechs Personen, die überwiegend fracking-freundlichen Institutionen entstammen, entscheiden, ob in diesem Land gefrackt werden darf oder nicht." Das Bundeskabinett soll sich am Mittwoch mit dem Fracking-Gesetz befassen. Möglicherweise wird man sich aber noch einmal vertagen, da es offensichtlich auch in den Regierungsfraktionen erhebliche Vorbehalte gibt.


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http://www.mdr.de/nachrichten/fracking184_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html