Forscher beobachten Methan-Leck vom Weltraum aus

Die globalen Methanmengen bereiten Klimaforschern schon länger Sorgen. Das Gas treibt die globale Erwärmung viel stärker voran als Kohlendioxid (CO2). Und seit einiger Zeit verzeichnen Wissenschaftler einen Anstieg in der Atmosphäre.


Ursachen sind zum einen die tauenden Permafrostböden in den Kälteregionen der Erde. Hier wird Biomasse aus abgestorbenen Pflanzen durch Mikroorganismen zersetzt, dabei entsteht CO2 und Methan. Ein weiterer Grund für höhere Emissionen des Gases könnte die gestiegene Förderung von Schiefergas sein - Methan ist der Hauptbestandteil von Erdgas.


Eine neue Studie offenbart nun, welche großen Mengen Methan bei Pannen an Gasquellen in die Atmosphäre gelangen können. Um Lecks und andere Hotspots aufzuspüren und zu messen, nutzen Wissenschaftler seit einiger Zeit auch Satellitendaten der Europäischen Weltraumorganisation Esa.


Ein Team um Sudhanshu Pandey vom Netherlands Institute for Space Research in Utrecht hat die Aufzeichnungen eines schon bekannten Lecks ausgewertet. Dieses war im Februar 2018 im US-Bundesstaat Ohio an einer Erdgasförderstelle aufgetreten. Wie viel Methan damals genau austrat, war laut Betreiber Exxon Mobil bislang unbekannt, berichtet die "New York Times".


Die neue Studie liefert genauere Daten. Laut der Untersuchung seien an der Quelle innerhalb von 20 Tagen ungefähr 120 Tonnen Methan pro Stunde ausgetreten, schreiben die Forscher in den "Proceedings of the National Academy of Sciences".


Bezogen auf den Stundenwert sei das die doppelt Menge wie beim größten bekannten Leck in der Geschichte der amerikanischen Gasförderung: Im Jahr 2015 strömte tonnenweise Methan aus einem unterirdischen Speicher in Aliso Canyon in Kalifornien. Allerdings war die damals freigesetzte Gesamtmenge größer als die in Ohio.


Innerhalb von 112 Tagen wurden in Kalifornien rund 100.000 Tonnen Methan freigesetzt. Bei dem Leck in Ohio könnte es nur etwa 60.000 Tonnen gewesen sein, schätzen die Forscher. Das entspräche rund einem Viertel der gesamten jährlichen Methan-Emissionen von Ohios Öl- und Gasproduktion.

[...]


weiterlesen unter:


https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/forscher-beobachten-riesiges-methan-leck-vom-weltraum-aus-a-1301632.html