Die Förderung von Schiefergas in Deutschland und Großbritannien führt zu einem real deutlich höheren CO2-Ausstoß als die geschätzten Emissionen aus der derzeit in Deutschland getätigten Erdgasproduktion. Das haben Forscher des Potsdamer Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) errechnet. Danach sind die zu erwartenden Treibhausgase- und Luftschadstoffe CO1, CO2, Methan, Stickoxide, Feinstaubpartikel und andere flüchtige organische Verbindungen.
Klimaschutz als Chefsache
"Die großen Differenzen zwischen den realistischen und optimistischen Szenarien der Emissionen der Luft- und Klimaschadstoffe bestätigt einmal mehr, wie wichtig es ist, bestehende Technologien, Praktiken und Regulierungssysteme zur Emissionsminderung weiter zu verbessern", sagt IASS-Forschungsleiter Lorenzo Cremonese. "Angesichts der Klimakrise und um die negativen Auswirkungen einer europäischen Schiefergasindustrie so gering wie möglich zu halten, sollte das Thema Umweltgefahren durch Gasemissionen schnell in den Mittelpunkt der Regierungspolitik und der Verhandlungen mit Gasbetreibern rücken."
Während die Methanleckraten im "optimistischen Fall" mit den offiziellen Angaben der nationalen Regierungen vergleichbar sind, liegen die Ergebnisse für den "realistischen Fall" deutlich über den nationalen Emissionsbilanzen. Beim Blick auf die CO2-Bilanz ist die Emissionsintensität für die Stromerzeugung über Schiefergas weit höher als Schätzungen für die konventionelle Gasförderung in Deutschland auflisten - und zwar um bis zu 35 Prozent. Die Studie lässt ernste Bedenken entstehen hinsichtlich der Genauigkeit von Schätzungen der Methanleckage im Zusammenhang mit dem derzeitig konventionell geförderten Gas.
Umweltvorschriften einhalten