Es
kommt nicht alle Tage vor, dass sich die Chefs von Exxonmobil, BP oder
Total in
Brüssel treffen. Noch ungewöhnlicher ist, was die
Konzernmanager am Donnerstag
beim ersten „Business to Business Energy
Forum“ vereinbart haben: Die EU soll den
Import von amerikanischem
Flüssiggas massiv ausweiten – und dafür auch den Bau
spezieller Terminals in deutschen Seehäfen fördern.
Die Konferenz in der EU-Kommission ging auf ein Krisentreffen
von Behördenchef Jean-Claude Juncker mit US-Präsident Donald Trump im Juli 2018 zurück.
Trump hatte den Europäern mit weiteren Strafzöllen gedroht, etwa auf
Autos. Daraufhin
willigte Juncker ein, den europäischen Markt nicht nur
für amerikanische Sojabohnen,
sondern auch für Flüssiggas made in the USA zu öffnen.
Die
europäischen Flüssiggas-Importe sind seit Juli 2018 um 272 Prozent im
Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr gestiegen, teilte die
EU-Kommission mit. Das waren in neun Monaten 10,4 Milliarden Kubikmeter.
Gemessen am Gasverbrauch von mehr als 400 Milliarden Kubikmetern pro
Jahr fällt der US-Anteil allerdings kaum ins Gewicht. Das soll sich nun ändern. Im
Beisein von US-Energieminister Rick Perry und EU-Energiekommissar Miguel
Arias Cañete diskutierten die Konzernmanager über Möglichkeiten, diesen
Import auszuweiten. Der Spanier Cañete versprach, den US-amerikanischen
Herstellern zu helfen, „sofern die Preise wettbewerbsfähig sind“. US-Energieminister Perry zeigte sich „ermutigt“ – und betonte die
politische Bedeutung des Deals. Allerdings gibt es in Europa auch
große Bedenken gegen das Flüssiggas aus den USA. Denn zum einen ist es
deutlich teurer als Naturgas etwa aus Russland. Zum anderen bestehen Zweifel an der sogenannten Fracking-Methode, mit der das Gas in den USA
gewonnen wird. Dabei wird Gas oder Öl mithilfe von Druck und Chemikalien
aus tieferen Gesteinsschichten geholt, was Gefahren für die Umwelt
birgt. [...] weiterlesen unter: http://www.taz.de/EU-Kommission-kuscht-vor-Donald-Trump/!5588657/Umweltschützer lehnen Fracking ab