Zwar hatte der amtierende kolumbianische Präsident Iván Duque während des Wahlkampfes versprochen, Fracking zu verbieten, doch steht die Möglichkeit der Anwendung des Verfahrens weiterhin im Raum. So wurde eine Expert*innenkommission eingerichtet, die überprüfen soll, ob Fracking in Kolumbien durchführbar ist. Trotz der Risiken, die mit dem Fracking verbunden sind, ist der Präsident entschlossen, sein Wahlkampfversprechen zu „vergessen“ und erwägt die Möglichkeit, einigen Unternehmen zu erlauben, die Technik des Fracking anzuwenden – auch ohne gesellschaftliche Zustimmung.
Manuel Ramiro Muñoz, Mitglied der Expert*innenkommission, hat bereits darauf hingewiesen, dass die Bevölkerung in den geplanten Förderungsgebieten das Fracking-Verfahren ablehne. „Wir besuchten das Tal Magdalena Medio, wo die ersten Pilotprojekte durchgeführt werden. Und das Fracking hat in diesen Gebieten keinen Rückhalt in der Bevölkerung“, erklärte Ramiro Muñoz.
Fracking polarisiert kolumbianische Gesellschaft
In Kolumbien herrscht
geteilte Meinung über einen möglichen Einsatz des Fracking-Verfahrens
durch einige Unternehmen. Im Gegensatz zur willfährigen Unklarheit
seitens des Präsidenten und der Ministerin für Bergbau und Energie María
Fernanda Suárez, äußert sich der Unternehmenssektor klar und deutlich
und beharrt auf der Möglichkeit eines „verantwortungsvollen Frackings”. „Die
Kommission versichert, dass es keine staatliche Behörde gibt, die über
die personellen, technischen oder logistischen Möglichkeiten verfügt, um
Umweltlizenzen zu vergeben, die ein sogenanntes „verantwortungsvolles
Fracking“ gewährleisten würden“, erklärte der kolumbianische Ökonom José
Roberto Acosta. Hinzu kommt die mangelnde Transparenz der
kolumbianischen Regierung bezüglich derer, die das Erdöl fördern sollen.
Derzeit haben drei internationale Unternehmen Interesse angemeldet:
Ecopetrol, Exxon Mobil und Conoco Phillips.
Obwohl die Expert*innenkommission bereits eine Reihe von Empfehlungen herausgegeben hat, in denen sie auf die Unklarheiten der kolumbianischen Behörden eingeht, herrscht in Kolumbien weiterhin Verunsicherung. Denn die Empfehlungen der Kommission, beinhalten zwar die Aufforderung zur Einhaltung von Gesetzen zu Transparenz und Umweltschutz, jedoch keine klare Position hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Fracking.
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