USA sind bald der größte Ölproduzent der Welt

Auf dem globalen Ölmarkt dürfte es bald eine neue Nummer eins geben. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) werden die USA bald mehr Erdöl fördern als der bisherige globale Spitzenreiter Russland. Spätestens 2019 werden die Amerikaner die Russen demnach überholen - womöglich aber auch schon in diesem Jahr, teilte die IEA am Dienstag mit.

Zuletzt haben die USA mehr als 10 Millionen Barrel Öl pro Tag gefördert - mehr als Saudi-Arabien. Ein Barrel entspricht 159 Litern. Bis Ende 2018 wird die US-Ölproduktion nach Angaben des amerikanischen Amts für Energiestatistik auf rund 11 Millionen Barrel pro Tag steigen.


Grund für den Amerikanischen Ölboom ist eine umstrittene Fördertechnik, das sogenannte Fracking. Bei diesem werden Schiefergestein und andere schwer zugängliche Sedimente mit Wasserdruck, Quarzteilchen und Chemikalien aufgebrochen.

Kritiker beklagen unter anderem, dass durch diese Methode ganze Landschaften verwüstet werden und teils chemische Substanzen im Boden zurückbleiben. In Deutschland ist die Technologie derzeit weitgehend verboten. Nur für bestimmte Gesteinsformationen war in der Vergangenheit Fracking zugelassen.

Der Fracking-Boom gilt zudem als Strohfeuer, da mit dieser Technik oft die letzten Reste aus bereits weitgehend leergepumpten Ölreservoirs gefördert werden. IEA-Chef Fatih Birol sieht aber noch kein Ende der hohen Förderung in Sicht. Zumindest die kommenden vier bis fünf Jahre dürfte die US-Ölproduktion noch nicht ihren Zenit erreichen, sagte er der Nachrichteagentur Reuters.

Die Internationale Energieagentur ist eine Kooperationsplattform von 29 Industrienationen, die sich für die Erforschung, Entwicklung und Anwendung neuer Energietechnologien einsetzt. Entsprechend ist sie der Fracking-Methode gegenüber deutlich aufgeschlossener als zum Beispiel die Bundesregierung. [...]


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