Das internationale Ölkartell hat den Geltungszeitraum für die im Dezember des Vorjahres vereinbarten Kürzungen der Ölförderung um neun Monate bis März 2018 verlängert. Am Donnerstag erneuerte die Organisation eine Vereinbarung mit zehn weiteren Rohöl-Produzenten, um die Produktion auch bis März 2018 weiter niedrig zu halten. Angeführt wurden die Verhandlungen von den Top-Exporteuren, Saudi-Arabien und Russland.
Beide Länder
fördern mehr Rohöl als jedes andere Land. Infolge der Vereinbarung liegt
die Produktion um etwa 1,8 Millionen Barrel pro Tag niedriger als zum
Ende des Jahres 2016. Damit drücken die Unterzeichner die globale
Ölförderung um etwa zwei Prozent. Das Ziel ist es, einen weiteren
Preisverfall für das "schwarze Gold" zu verhindern.
Trotzdem fielen auch in dieser Woche die Ölpreise um etwa vier Prozent. Laut Wall Street Journal hatten Investoren auf stärkere Einschnitte gehofft. Außerdem weist alles darauf hin, dass die Fracking-Förderung in den USA, dem dritten großen Förderstaat, weiter ansteigen wird.
Was benötigt wird, ist nicht eine zeitliche Verlängerung, was wir brauchen, sind Einschnitte beim Umfang [der Mengen, die von der OPEC produziert werden], um die steigende US-Fracking-Produktion auszugleichen", erklärte Jamie Webster, Senior Manager bei der Boston Consulting Group.
Allerdings erhält die OPEC inzwischen massive Konkurrenz durch die steigende Fracking-Produktion in den USA. "Die ganze Weltlage hat sich inzwischen durch die amerikanische Schiefer-Förderung geändert", argumentiert etwa Kirk Edwards, Präsident von Latigo Petroleum. Dieser Sektor habe sich als widerstandsfähiger erwiesen als viele andere Energiebereiche, seit der Ölpreis im Jahr 2014 zusammengebrochen ist.
Fracking-Unternehmen können billiger fördern als früher
Die Fracking-Firmen haben enorme technologische Verbesserungen erreicht, die es vielen von ihnen ermöglichen, auch bei weniger als 50 Dollar für das Fass Rohöl rentabel zu arbeiten. Außerdem finden sie in den USA weiterhin leichten Zugang zu Kapital und Unterstützung von Private-Equity-Firmen. Am stärksten trifft die Fracking-Revolution den größten Ölförderer in Afrika, Nigeria.
Inzwischen haben die US-Firmen sämtliche Importe aus Nigeria durch inländische Förderung ersetzt. Emmanuel Ibe Kachikwu, der Ölminister im OPEC-Mitglied Nigeria, bezeichnet die so genannte Schiefer-Förderung in den USA denn auch als das größte Problem:
Wir können sie nicht regulieren, wir können sie nicht einschränken.
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