Ölpreis steigt weiter

Saudi-Arabien und Russland pumpen den Ölpreis nach oben


Russland und die Opec sind sich erstmals seit 2001 einig, die Ölförderung zu dämpfen. Der Deal treibt den Preis auf den höchsten Stand seit 15 Monaten. Fachleute beurteilen die Vereinbarung skeptisch.


Die Ölpreise sind am Montag nach der Ankündigung von Förderkürzungen seitens des Ölkartells Opec und anderer wichtiger Förderländer auf den höchsten Stand seit Sommer 2015 gestiegen. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete bis zu 57,89 Dollar, während für ein Fass der US-Sorte WTI bis zu 54,51 Dollar gezahlt wurden. Die Preissteigerungen gegenüber Freitag betrugen damit rund drei Dollar oder mehr als fünf Prozent. Am Vormittag lag der Brent-Preis bei 57,05 Dollar, WTI kostete 54,17 Dollar.

Abseits des Ölmarkts legten Währungen von Ländern, die stark in der Rohölförderung engagiert sind, merklich zu. Am stärksten profitierte der russische Rubel, gefolgt von der norwegischen Krone und dem kanadischen Dollar. An den internationalen Anleihemärkten erhöhten sich die Effektivzinsen deutlich, weil Anleger wegen des Ölpreisanstiegs einen höheren Inflationsausgleich forderten. An den Aktienbörsen sorgte die Öl-Förderbremse hingegen für wenig Schub. Kurz vor Montagmittag notiert der Swiss Market Index mit einem deutlichen Verlust, auch an anderen europäischen Börsen lagen die Kurse im Minus.

Historischer Schulterschluss

Auslöser der breiten Marktreaktion war ein Beschluss vom Wochenende zwischen 13 Ländern der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und 12 anderen grossen Förderstaaten. In einem historischen Schulterschluss kündigten die 25 Länder gemeinsame Förderkürzungen an, um die Preise für Rohöl nach oben zu treiben. Die Kooperation knüpft an eine Förderkürzung der Opec von Ende November an. Das Kartell will seine Tagesförderung um 1,2 Millionen Fass auf 32,5 Milliarden Fass reduzieren. Die Kürzung soll ab Anfang 2017 für ein halbes Jahr lang gelten.

Am Wochenende einigten sich darüber hinaus die Opec und ein Dutzend anderer Länder, die nicht dem Ölkartell angehören. [...]

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