Pyrrhussieg für die OPEC

Jubel bei Trump und US-amerikanischen Fracking-Unternehmen

Die US-Energiewirtschaft jubelt. Sie sieht in der jüngsten Einigung der OPEC, die Fördermengen zu drosseln, den Anfang vom Ende des Ölkartells. Die großen Gewinner sind Donald Trump und die Fracking-Unternehmen.

Die jüngste Einigung der OPEC-Mitgliedsstaaten auf Fördergrenzen in Bezug auf den Ölausstoß stellt auf den ersten Blick vor allem einen Erfolg für die Öl exportierenden Länder dar.

Das Fass Öl der Sorte Brent notiert wenige Tage nach Abschluss der Vereinbarung auf den internationalen Ölmärkten bei 50,71 US-Dollar, der WTI-Index liegt mit 53,46 US-Dollar ebenfalls wieder jenseits der 50-Dollar-Marke. Im Jahresvergleich hat der Ölpreis auf den Weltmärkten damit um 28 Prozent zugelegt. Die Gefahr eines neuerlichen Absturzes scheint mit dem OPEC-Deal von Wien bis auf Weiteres gebannt zu sein.


Saudi-Arabien, Kuwait und der Irak werden ihre Ölfördermengen dem Deal zufolge um Volumina zwischen 131.000 und 500.000 Fass pro Tag (bpd) reduzieren, die Russische Föderation hat sich ersten Berichten zufolge bereit erklärt, ihren Ausstoß um 200.000 bpd zu drosseln.

Der Iran, der seine Ölexporte nach dem Ende der UN-Sanktionen wiederaufbaut, soll im Laufe des nächsten Jahres von 3,8 auf 3,9 Millionen Fass pro Tag ausbauen, die Nicht-OPEC-Staaten werden dazu aufgefordert, ihre Produktion um 400.000 bpd herunterzufahren. Mit Alleingängen aus diesem Umfeld wird im Allgemeinen nicht gerechnet, da es keinem dieser Staaten zuzutrauen wäre, mit einem antizyklischen Vorgehen gegen das Kartell auf globaler Ebene den Markt aufrollen zu können.

Für eine Reihe von Staatshaushalten ist die Einigung auf OPEC-Ebene mit Erleichterungen verbunden. Die Spielräume werden allmählich wieder größer, die Lagerbestände können abgebaut werden, die Ära der Dumpingpreise scheint fürs Erste vorbei zu sein, auch wenn der Ölpreis immer noch erheblich unter dem Wert von vor zwei Jahren liegt.

Dennoch sind die traditionellen Erdölexporteure nicht die einzigen und möglicherweise auch nicht die größten Profiteure aus dem Deal, der das globale Preisniveau an den Rohstoffmärkten wieder nach oben drücken sollte.

Das US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" sieht in der Entscheidung des Ölkartells sogar einen "Pyrrhussieg". [...]

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