Fracking-Industrie in Nordamerika freut sich...

Die Fracking-Industrie in Nordamerika reibt sich die Hände und die vereinbarte Förderbegrenzung wird die Ölpreise kaum nachhaltig erhöhen


Seit einem Jahr kündigt die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) immer wieder eine Förderbegrenzung oder ein Einfrieren der Ölproduktion an, da der Ölpreis mit dem Ende der Iran-Sanktionen abgestürzt ist. Nun versucht das Erdölkartell ernst zu machen. Beim Treffen in Wien am Mittwoch wurde beschlossen, die am Rand der Energiekonferenz im September in Algerien beschlossene Vereinbarung umzusetzen. Um den Ölpreis zu erhöhen, soll das Angebot um 1,2 Millionen Fass (je 159 Liter) auf 32,5 Millionen Barrel gesenkt werden. Das klingt logisch, da auch Russland beteiligt ist und auch die Förderung senken will.

[...]Der eigentliche Pferdefuß ist aber, dass die Rechnung ohne die USA, den zweiten großen Produzenten weltweit gemacht wurde. Neben den USA und Kanada sind auch andere wichtige Produzenten nicht eingebunden. Und in Nordamerika reibt sich die Fracking-Industrie weiter die Hände. Sie profitierte längst von den Ankündigungen einer Förderbegrenzung, die den Ölpreis auf knapp 50 US-Dollar getrieben hatte, der vor einem Jahr unter 30 Dollar lag.

Zwar ging die Produktion in den USA seit dem Peak im Juli 2015 um gut 1,1 Millionen Barrel pro Tag zurück. Doch trotz der niedrigen Preise stabilisierte sie sich im Sommer bei 8,4 Millionen, da die Kosten für die Förderung von Fracking-Öl durch Rationalisierung deutlich gesunken sind und die Ausbeute in den Bohrlöchern zudem gesteigert wurde. Seither wird die Produktion wieder langsam aber sicher ausgeweitet, weil sie sogar unter 50 Dollar oft rentabel ist. Im November wurden wieder 8,7 Millionen Barrel gefördert.

Da die Überproduktion real weiter bestenfalls begrenzt wird, wird es auch keine größeren Preissteigerungen geben, solange die Nachfrage nicht deutlich steigt, da die Fracker leicht den angeblichen oder realen Rückgang der Opec-Produktion kompensieren können. Nach einem Nachfrageschub sieht es angesichts einer lahmenden Weltwirtschaft und der Energiewende nicht aus. Zwar gab es am Mittwoch an den Börsen einen spekulativen Preissprung für Öl um etwa 9%, doch schon im frühen Handel drehte der Preis am Donnerstag für die US-Sorte WTI wieder ins Minus, steht derzeit allerdings wieder leicht im Plus.

Saudi-Arabien ist der große Verlierer. Es versuchte der Fracking-Industrie in Nordamerika durch billiges Öl den Garaus zu machen. [...]

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